Bedürfnisse in der User Experience

Bedürfnisse kennen wir schon aus dem Marketing, jedoch gehen wir in der User Experience etwas genauer darauf ein.

Wenn wir Interaktionen, also Handlungen zu Bedürfnissen zuordnen, können wir zielgenauer Erlebnisse für Nutzer entwickeln. Natürlich gibt es ziemlich viele Bedürfnisse. Eine der bekanntesten Auflistungen ist die von Sheldon – in der UX hat sich jedoch die Shortlist von Marc Hassenzahl bewährt.

Sheldons Shortlist nach Hassenzahl mit einer kurzen Erläuterung:

  • Kompetenz
    Aufgaben zu meistern, Fähigkeiten verbessern oder Herausforderungen erfolgreich bewältigen
  • Verbundenheit
    Sich nahe fühlen, in Kontakt sein oder Liebe erfahren
  • Bedeutsamkeit
    Bedeutsame Momente bewusst erleben und festhalten, Einsicht, Erfüllung und Selbstverwirklichung
  • Popularität
    Für andere wichtig sein, von anderen gemocht, respektiert, gebraucht oder bewundert werden
  • Autonomie
    Sich frei und unabhängig fühlen, eigenständig entscheiden können, eigen Ideen freien Lauf lassen zu können
  • Sicherheit
    Geborgenheit, Entspannung, alles unter Kontrolle zu haben, wissen was einen erwartet
  • Stimulation
    Neues entdecken, ausprobieren, Ablenkung, Unterhaltung, Neugier, Überraschung, Begeisterung

Innerhalb dieser Bedürfnissliste lassen sich so ziemlich alle Interaktionen einordnen. Um ein nicht allzu grosses Fragezeichen zu hinterlassen, folgend eine Beispielhafte Nennung möglicher Interaktionen aus dem Alltaf, zugeordnet zu den jeweiligen Bedürfnissen. Interaktionen müssen allerding nicht zwingend nur zu einem Bedürfniss zuordnungsbar sein. Zum Beispiel kann die Interkation “küssen” zu jedem Bedürfniss zugeordnet werden.

BedürfnissAlltagsinteraktion
KompetenzAuto einparken, Flasche mit Feuerzeug öffnen, Mülleimer Zielwurf
VerbundenheitMit jemandem anstossen, Jemandem eine Nachricht schreiben, Händchen halten, Küssen
BedeutsamkeitWichtiges Dokument unterschreiben, Kerze anzünden, Festliche Kleidung tragen
PopularitätSektflasche öffnen, Verbeugung, Siegesgeste
AutonomieGetränk mixen, Radio aufdrehen, Kochen & würzen
SicherheitAnschnallen, Bettdecke über den Kopf ziehen, Wohnungstür abschliessen
StimulationZeitschrift blättern, Paket öffnen, Musikammlung durchblättern

In diesem Prinzip lässt sich alles zuordnen. Im Rahmen von zum Beispiel Kontextinterviews lassen sich also alle Insights zuordnen, bündeln und machen somit einen Schwerpunkt sichtbar. Was ist das dringendste Bedürfniss, was hat am meisten Gewicht, welches Erlebnis wird wohl die Tests gewinnen?

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