Um die User Experience zu testen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Die Methoden werden in qualitativen und quantitativen Methoden Unterschieden. Bereits an anderer Stelle in unserem Blog habe ich über die Testmethoden im Rahmen der Conversionoptimierung beschrieben.
In diesem Post gehe ich auf die folgenden Methoden zur Messung der User Experience ein:
- AttrakDiff Fragebogen (quantitativ)
- UX Score (quantitativ)
- Fokusgruppen (qualitativ)
- Nutzungstest mit Thinking Aloud (qualitativ)
Was ist die AttrakDiff Messung?
Dieser Fragebogen beinhaltet 26 Fragen mit einem siebenstufigen semantischen Differential, bewertet werden die pragmatische-, die hedonische Qualität sowie die Attraktivität. Das Ergebnis dieses Test ist die Beurteilung der Bedienbarkeit und das Aussehen eines interaktiven Produktes und sollte von mindestens 20 Teilnehmer beantwortet werden.
Was ist der UX Score?
Der UX Score ist eine Entwicklung der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) und beinhaltet 10 standardisierte Fragen, welche über eine sechsstufige Likert Skala beantwortet werden. Die Unterteilung des UX Scores geschieht über 5 KAtegorien mit den Werten zwischen 1 (schlecht) und 6 (beste). Ein Wert ab 4 ist gut und erstrebenswert, darunterliegende Werte sind negativ. Diese Methode eignet sich hervorragend für Benchmarking und Vorher- Nachhervergleiche. Bewertet werden hier Erlernbarkeit, Bedienbarkeit, Inspiration, Identifikation sowie das Look & Feel eines interaktiven Produktes.
Was sind Fokusgruppen?
Diese Gruppen, bestehend aus Nutzern, diskutieren gemeinsam über Prototypen oder entwerfen selbst Vorschläge beziwhungsweise Ideen. Hierbei können Produktideen hervorragend geprüft werden. Es geht darum, mentale Modelle, Vorlieben, Abneigungen und Wünsche zu identifizieren und Nutzungsanforderungen zu validieren. Oft werden in Fokusgruppen auch Methoden wie beispielsweise das Card Sorting für eine Menüstruktur angewendet.
Nutzungstest mit Thinking Aloud
Der Thinking Aloud Test dient der Veranschaulichung und dem Testen von Prototypen in einer Abarbeitung eines Szenarios oder einer offenen Aufgabe. Das wesentliche Merkmal bei diesem Test ist, das der Nutzer seine Gedankengänge laut äussert. Der Zweck dieser Methode dient der Identifikation positiver und negativer Gestaltungselemente und der Validierung der adressierten Bedürfnisse.
Man rechnet pro Zielgruppe mit etwa 5 Testern, wobei eine Nutzersession etwa 60 Minuten dauert, man aber ca. 30 Minuten Vor- beziwhungsweise Nachbereitungszeit einkalkulieren sollte. Aufgrund der Dauer der Tests, sowie der aufwändigen Aufarbeitung der Daten und deren Erkenntnisteilung, sollten pro Tag nicht mehr als 4 Tests stattfinden.
Wichtig ist ausserdem, gut auf die Tests vorbereitet zu sein. Sol sollten beispielsweise einheitliche Testkennungen erstellt werden sowie auch die Organisation des Begleitmaterials sichergestellt sein (Moderationsleitfaden, Dokumentationshilfe, Zustimmungs & Geheimhaltungserklärung, Incentives, Getränke, etc..).
Ein Thinking Aloud Test wird in folgende drei Bereiche aufgeteilt:
Pre Session | Test Session | Post Session |
Interview | Nutzungstest | Interview |
max. 15 Minuten InterviewZiel: Erfahrungen, Vorstellungen & Umfeld ermitteln | 15 – 30 Minuten TestsessionNutzern die notwendigen Handlungsanweisungen geben (Testszenario)Freie Exploration oder ggf. offene Aufgabenstellung gebenFragen der Testperson klärenAussagen und Auffälligkeiten während des Nutzungstests dokumentieren | 15 – 30 Minuten Interview nach TestZiel: Bedürfnisse, negative und positive Erlebnisse ermitteln |